Stets auf der Suche nach neuem fotografischen Terrain ergab sich durch Zufall, dass mich der Werkstattleiter des Fahrradhändlers meines Vertrauens spontan fragte, ob ich ihn nicht kurzfristig in der Dresdner Heide mit einem Testrad seines Sponsors ablichten könne. Selbstverständlich sagte ich zu, sammelt nahezu all mein Equipment zusammen, damit ich unter allen Umständen für die neue Situation gerüstet bin. Wie Ihr schon am Titelbild gesehen habt, fanden die Aufnahmen bereits Ende Oktober statt 😉
An besagtem Tag lud Benjamin mich zu hause ein. An Board befanden sich 2 Räder, 2 Taschen, 2 Kameras, 2 Blitze, 2 Stative, 2 Funksender und eine Softbox 🙂
Um zur ausgewählten Location zu gelangen mussten wir noch ungefähr 4 km durch die Heide fahren – jeder mit einem Fahrrad und Unmengen an Ausrüstung. Leider habe ich davon kein Bild, vielleicht das nächste Mal.
Endlich klitschnass am ersehnten Ziel angekommen fuhr sich Benjamin ein und ich stellte alles auf und testete ein bisschen mit Beleuchtung, Verschlusszeiten und Brennweite. Nach X-Versuchen meiner und seinerseits ging es dann endlich los. Mit den ersten Aufnahmen stellte sich dann heraus – doch alles ein bisschen anders.
Besonders bei der Actionfotografie kommt es darauf an, die Belichtungsdauer der Kamera genau im Auge zu behalten. Man begeht gerne den Fehler und stellt die Kamera auf die kürzest mögliche Verschlusszeit – je nach Kamera zwischen 1/4000 und 1/8000 Sekunde.
ABER (!!!) dies führt zu grundsätzlich zwei größeren Problemen:
- Je nach Menge des verfügbaren Lichtes muss man die ISO-Empfindlichkeit der Kamera ad absurdum führen und das teilweise auch bei lichtstarken Objektiven (Offenblende 2.8 oder weniger). Dadurch entsteht ein enorm hohes Rauschen in den Aufnahmen, was Sie entsprechend Ihres Verwendungszweckes teilweise unbrauchbar macht.
- Die Motiven befinden sich in der Regel in Bewegung, welche meistens auch bewusst eingefangen werden soll. Mit solch kurzen Verschlusszeiten “friert” man alles ein. Jegliche Bewegung und die damit verbundene Dynamik in den Fotos geht verloren.
Zur Bewältigung dieser Situation benötigt man etwas Fingerspitzengefühl. Am einfachsten erklärt sich das ganze anhand zweier Fotos:
Mit einer schnellen Verschlusszeit sieht der Fahrer samt Fahrrad so aus, als wäre er in das Bild reingesetzt worden. Die Dynamik des Augenblicks geht verloren und die Aufnahme sieht ein bisschen langweilig aus.
Das Rauschverhalten der Canon 1D Mark 3 ist überragend, weshalb man auch bei diesem Bild mit ISO 3200 kaum Bildrauschen wahrnehmen kann. Bei Kameras in der Einsteiger- und Mittelklasse verhält sich dies allerdings anders. Dennoch kann man einen deutlichen Detailverlust feststellen.
Nun folgt der Tipp!:
Stellt als erstes die Verschlusszeit der Kamera auf ca. 1/60 – 1/125 sek. Der Wert muss unter Umständen nach oben oder unten korrigiert werden – je nach Situation. Fotografiert man den Fahrer nun wieder ist er verschwommen, was in der Regel nicht der Fall seien soll. An der Stelle kommt das Fingerspitzengefühl ins Spiel: Bewegt die Kamera mit dem Objekt in der gleichen Geschwindigkeit mit! Dadurch erreicht man folgenden Effekt:
Nun kommt es auch nicht mehr darauf an, ob man die teuersten Objektive mit der größten Offenblenden hat. Es reicht auch ein Standard-Kit-Objektiv. Durch das Mitziehen der Kamera mit der Bewegung des Objektes ergibt sich die sogenannte Bewegungsunschärfe, die man für solche Situationen wunderbar nutzen kann. Ähnlich der Tiefenunschärfe (dazu kommt in den nächsten Tagen noch ein separater Technik-Artikel) eignet sich die Bewegungsunschärfe ideal um das fotografierte Objekt vom Hintergrund zu separieren.
Wer mehr über das getestete Rad erfahren möchte kann sich dazu folgenden Artikel anschauen: Nox Flux ED 5.9
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Euer Fototeufel
Zum Abschluss gibt es hier noch die Bilder des Shootings:
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[…] ich Ende Oktober ein erfolgreiches Shooting mit Benny von Nox Cycles durchführte, kam nun Christiane von ck226.de auf mich zu. Ziel war es, ein paar Bilder mit der neuen […]