Erste Schritte mit der eigenen Kamera
Viele Tipps, die im Internet kursieren, drehen sich um die Aussage “Einfach probieren üben probieren üben probieren”. Wenn es nur so wäre, dann könnte man nach einer gewissen Zeit X grandiose Fotos abliefern. Jeder, der auch nur schon ein bisschen fotografiert hat, wird mir beipflichten, dass es leider (?) nicht so trivial ist.
In Episode 1 habe ich euch gezeigt, zu welcher Kamera ich gegriffen hätte, wenn es mir jemand vorher erklärt hätte. Nun habt ihr auf Grund dessen vielleicht eine solche Kombination gekauft oder besitzt eure erste Kamera bereits und wollt nun wissen wie es weiter geht.
In Episode 2 geht es um die ersten spontanen Fragen, die sofort nach Auspacken der Kamera auftauchen:
- Wie halte ich die Kamera richtig?
- Welcher Modus macht die besten Bilder?
- Was bedeuten die Zahlen auf dem Objektiv?
1. Wie halte ich die Kamera richtig?
2. Welcher Modus macht die besten Bilder?
- Belichtungszeit
- Blendenstufe/-zahl
- Wahl des Autofokusfeldes
- Qualitätsstufe der Bilder
- usw.
- Vollautomatische Modi– Kamera übernimmt alle Einstellungen
- mit Blitz
- ohne Blitz
- Sport
- Landschaft
- Personen
- etc.
- halbautomatische Modi– man stellt nur einen Faktor ein und die Kamera kümmert sich um den Rest
- Auswahl der Blendenstufe/-zahl
- Auswahl der Belichtungszeit
- manueller Modus – Fotograf übernimmt alle Einstellungen
- andere Modi je nach Kameramodell und Hersteller
- Video
- Custom-Programme
- und viele mehr
3. Was bedeuten die Zahlen auf dem Objektiv?
Je nach verwendetem Objektiv stehen verschiedene Zahlenkombinationen auf dem Objektiv.
In diesem Fall handelt es sich um ein Weitwinkelobjektiv: Canon EF 17-40mm f/4L USM
Folgender Maßen setzen sich die Zahlen in der Regel zusammen:
- Brennweite: 17mm bis 40mm
- Blendenzahl: 4.0
Die erste Kombination trennt zum einen Objektive mit fester Brennweite von Zoom-Objektiven und lässt auch Rückschlüsse auf die Art der Linse zu (zum Beispiel: Weitwinkel oder Tele-Objektiv, etc.). Steht nur eine Zahl da, so handelt es sich um eine Festbrennweite (z.B. 50mm). Die zweite Kombination wird meist von einer 1 angeführt. Es handelt sich dabei um ein Verhältnis: 1 zu 4. Es werden hier Brennweite ins Verhältnis zur Blendenöffnung gesetzt. Also um wie viel kleiner ist die Öffnung für eintreffendes Licht am Objektiv im Verhältnis zur Brennweite. Handelt es sich um Verhältnis von 1:1, so entspricht die Blendenöffnung der Brennweite. Üblicherweise bewegen sich Blendenzahlen zwischen 1.2 und 5.6.
- Je niedriger der Wert ist, desto mehr Licht kann das Objektiv aufnehmen und ist somit auch bei lichtschwachen Situationen ohne Blitz einsetzbar.
- Je höher der Wert ist, umso weniger Licht erreicht den Sensor der Kamera. Damit muss man sehr schnell zum Blitz greifen, was viele Lichtsituationen wie Sonnenuntergänge etc. meist kaputt macht.
Eine weitere Möglichkeit stellt zum Beispiel folgende Kombination dar: 18-200 3.5-5.6. Dies bedeutet, dass die größte Blendenöffnung 3.5 bei Brennweite 18mm liegt. Die kleinste Blende liegt bei 5.6 mit 200mm. Von Brennweite 18 bis 200 wird die größtmögliche Blendenöffnung sukzessive von 3.5 zu 5.6 kleiner.
Episode 2 haben wir damit abgeschlossen. In der nächsten Episode beschäftigen wir uns mit ISO-Werten.
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Euer Fototeufel
Comment
Hallo Fototeufel,
also der Beitrag gefällt mir richtig gut. Bin zwar schon seit ein paar Jahren mit meiner DSLR unterwegs und fotografiere ausschließlich im manuellen Modus, trotzdem ist es klasse, die Basics mal aufgefrischt zu bekommen.
Ich freue mich auf deinen nächsten Artikel.
Jens